Odyssee 2001: Odyssee im Weltraum by Clarke Arthur C

Odyssee 2001: Odyssee im Weltraum by Clarke Arthur C

Autor:Clarke, Arthur C. [Clarke, Arthur C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-02-11T23:00:00+00:00


ABGRUND

Geburtstagsfeier

Die Klänge von ›Happy Birthday to you‹ rasten mit Lichtgeschwindigkeit über eine Distanz von über tausend Millionen Kilometern durch und brachten ungewohnte Fröhlichkeit auf das Kontrolldeck der Discovery. Dann wurde es wieder still.

Auf der Erde saß die Poole-Familie ziemlich selbstbewußt um eine große Geburtstagstorte. Schließlich räusperte sich Mr. Poole und sprach mit rauher Stimme: »Nun mein Sohn, ich weiß im Moment nichts weiter zu sagen, außer daß unsere Gedanken bei dir sind, und daß wir dir alles Gute wünschen.«

»Paß gut auf dich auf, Frank«, rief Mrs. Poole, den Tränen nahe. »Gott segne dich.« Dann riefen alle zusammen »Auf Wiedersehen«, und der Bildschirm wurde dunkel.

Wie seltsam, sagte sich Poole, daß all das vor über einer Stunde vor sich gegangen war; im Moment würde seine Familie wieder auseinandergegangen sein, würden ihre Mitglieder sich in alle Richtungen zerstreut haben. Wie für jeden Menschen seiner Zeit war es für Poole selbstverständlich, daß er – wann immer er Lust dazu hatte – mit jeder beliebigen Person auf der Erde im selben Augenblick sprechen konnte. Daß dies nicht länger möglich war, sondern eine Zeitspanne von sechzig Minuten erforderte, machte auf ihn einen tiefen Eindruck. Er hatte sich in eine neue Dimension von Entfremdung begeben, und das war beinahe mehr, als er seinen Gefühlen zumuten konnte.

»Tut mir leid, die Festlichkeit zu unterbrechen«, sagte Hal. »Aber wir haben ein Problem.«

»Was für ein Problem?« fragten Bowman und Poole gleichzeitig.

»Ich habe Schwierigkeiten, mit der Erde Kontakt aufrechtzuerhalten. Die Störung liegt im Aggregat AE-35. Mein Vorwarnzentrum signalisiert, daß es innerhalb von 72 Stunden ausfallen dürfte.«

»Wir werden das in Ordnung bringen«, erwiderte Bowman. »Gib mir die optische Kontrolle.«

»Da ist sie, Dave. Im Moment absolut O. K.«

Auf dem Bildschirm erschien ein Halbmond, der sich strahlend von einem beinahe sternenfreien Himmel abhob. Er war mit Wolken bedeckt und zeigte keine einzige erkennbare geographische Kontur. Auf den ersten Blick hätte man ihn irrtümlich für die Venus halten können.

Aber nicht, wenn man genauer hinsah, denn neben ihm befand sich ein wirklicher Mond, den die Venus nicht besaß – nur ein Viertel so groß wie die Erde selbst und in der gleichen Phase. Man konnte sich vorstellen, daß die beiden Körper Mutter und Kind waren – wie viele Astronomen geglaubt hatten, bevor die Beschaffenheit von Mondbrocken unzweifelhaft bewies, daß der Mond nie ein Teil der Erde gewesen war.

Poole und Bowman prüften schweigend den Bildschirm. Das Bild stammte von der Weitwinkelkamera, die am Rand des Parabolspiegels montiert war; das Fadenkreuz in seinem Zentrum zeigte die genaue Ausrichtung der Antenne. Wenn der Richtstrahl nicht genau die Erde traf, konnte weder gesendet noch empfangen werden. Die Botschaften würden ihr Ziel verfehlen und sich ungehört und ungesehen im Sonnensystem und im jenseitigen leeren Raum verlieren, wenn überhaupt, würden sie erst in Jahrhunderten – und sicher nicht von menschlichen Wesen – aufgefangen werden.

»Weißt du, wo der Fehler steckt?« fragte Bowman.

»Nein, ich kann ihn nicht lokalisieren. Aber er scheint im Aggregat AE-35 zu liegen.«

»Was schlägst du vor?«

»Am besten wäre es, das Aggregat auszuwechseln, damit wir es überprüfen können.«

»O. K. Sehen wir uns den



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.